Es war eine der erfolgreichsten Dokumentationen der Filmgeschichte: «Buena Vista Social Club» von Wim Wenders. Der 1998 realisierte Musikfilm über die greisen kubanischen Musiklegenden Ibrahim Ferrer, Rubén González, Compay Segundo, Pio Leyva, Omara Portuondo und ihre Mitspieler, die unter der Leitung des amerikanischen Gitarristen Ry Cooder und des kubanischen Arrangeurs Juan de Marcos González einen dritten musikalischen Frühling erlebten, entzückte alle Welt.

Der Film entfachte einen nostalgischen Kuba-Boom, der es mit sich brachte, dass die Musiker fortan pausenlos auf Welttournee waren. Heute leben von den Mitgliedern der Originalformation nur noch die Sängerin Omara Portuondo, der Gitarrist Eliades Ochoa, der Lautenspieler Barbarito Torres sowie die Bläser Manuel Guajiro Mirabal und Jesus Aguaje Ramos. Zusammen mit einigen jüngeren Musikern brachen sie 2015 zu einer «Adios»-Welttournee auf, die 2016 in Havanna endete. Diese Tournee bildet den Rahmen für den Dokumentarfilm von Lucy Walker, die das Privileg hatte, dass ihr von Wim Wenders unveröffentlichtes Material zur Verfügung gestellt wurde, welches er 1998 in Havanna und Amsterdam gefilmt hatte.